„Es reicht“: Arzt will keine Asylbewerber mehr behandeln

Ein Arzt aus dem bayerischen Deggendorf hat nach drei Jahren in einer Unterkunft für Asylbewerber endgültig die Schnauze voll. Laut einem Bericht der Wochenzeitung Zeit will er in Zukunt keine Migranten mehr behandeln.Der bayerische Mediziner, der anonym bleiben möchte, hat gegenüber der Zeit jetzt sein Schweigen gebrochen und erzählt, wie es tatsächlich bei seiner Arbeit mit Migranten zugeht. So seien mindestens die Hälfte jener Patienten, die zu ihm kommen „Medizintouristen“. „Frech und fordernd“ seien die Menschen, nur wenige würden „Danke“ sagen und immer mehr Asylwerber, vor allem aus Sierra Leone und Aserbaidschan, würden ganz bewusst nach Deutschland kommen, um kostenlos behandelt zu werden. „Da kommen jetzt Leute, die wollen Viagra“, erzählt der Arzt dem Reporter der Zeit.„Die Leute wissen, wie schleppend die Verfahren hier laufen. Und sie glauben, sich in der Zwischenzeit von deutschen Spezialisten behandeln lassen zu können“, offenbart der Mediziner weiter der Zeit. Mindestens ein Drittel seiner in der Asylunterkunft behandelten Patienten hätte eine „Ungültig“-Stempel in seinen Papieren gehabt. Der Arzt hat deshalb vor den Verhältnissen kapituliert und will jetzt das Handtuch schmeißen.Der Arzt sieht vor allem die deutsche Politik in der Pflicht. Sie müsse noch strenger und schneller sein, glaubt er. Nur so würde man genug Zeit für die wirklich Bedürftigen haben. CSU-Landrat Christian Bernreiter wurde von der Bild-Zeitung zu dem Sachverhalt befragt und meint: „Ich habe natürlich von den Vorfällen gehört. Und wenn das stimmt, was ich nicht im Einzelfall prüfen kann, ist die Kritik des Arztes natürlich gerechtfertigt. Unser Staat kann nicht alles zahlen!“ Der Mediziner jedoch hat seine Entscheidung bereit getroffen und sagt „Es reicht!“. Seinen bis Ende Mai laufenden Vertrag will er zusammen mit einem Kollegen nicht verlängern und seine Arbeit in der Asylunterkunft endgültig beenden.
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