Saturday, March 17, 2018

Serbische Kirche kritisiert Geschichtssicht der Kosovo-Muslime

Die serbisch-orthodoxe Kirche hat der Islamischen Gemeinschaft des Kosovo (Bashkesia Islame e Kosoves/BIK) "Geschichtsmanipulation" vorgeworfen, indem diese die Serben im Kosovo als "Okkupanten" bezeichne. Der Kirchenrat der Diözese Raska-Prizren wies eine entsprechende Darstellung der BIK scharf zurück, wie die Stiftung "Pro Oriente" am Mittwoch berichtete. Das BIK-Statement war wiederum eine Reaktion auf eine Aussage des Belgrader Muftis Muhammed Jusufspahic, derzufolge der Kosovo "die Wiege Serbiens" sei.Die BIK trage mit ihrer Geschichtssicht "nicht zum Aufbau des Vertrauens zwischen den religiösen und nationalen Gemeinschaften des Kosovo und der Metochie" bei, so die Diözese Raska-Prizren. Die Feststellung, dass der Kosovo "niemals ein Teil Serbiens" und "nur kurzfristig von Serbien okkupiert" gewesen sei, stelle ein "extrem provokantes Beispiel der Geschichtsmanipulation und eine schwere Beleidigung" dar, denn der serbische Staat habe im Kosovo bereits im Mittelalter existiert. Ebenso sei "das orthodoxe Christentum mit seiner reichen Tradition im Kosovo älter als der Islam, der erst mit den Osmanen gekommen" sei. Zahlreiche historische Quellen seien der Beweis, dass das serbische Volk kontinuierlich im heutigen Kosovo gelebt habe, so die Diözese. Sie erwähnte mittelalterliche Dokumente, Berichte der osmanischen Volkszählungen ("defteri") und Zeugnisse des kirchlichen Lebens. "Diese historischen Fakten stellen in keiner Weise die Existenz des albanischen Volkes und seiner Rechte in Frage, aber sie erlauben in keinem Fall, mit unverschämten Lügen die Existenz des serbischen Volkes und seiner Traditionen als autochthones Element in der Geschichte dieser Region zu leugnen", wird betont. Das BIK-Kommunique fordere indirekt zur Weiterführung der Gewalt gegen die Serben und ihre Heiligen Stätten auf, heißt es in der Erklärung der Diözese. Diese Gewalt werde durch die kontinuierliche Diskriminierung der Serben und des Erbes der serbisch-orthodoxen Kirche im Kosovo, trotz der internationalen militärischen und zivilen Präsenz, unter Beweis gestellt. Statt "hetzerische politische Erklärungen" abzugeben, die die religiösen und nationalen Rechte des serbischen Volkes und der serbisch-orthodoxen Kirche verletzten, solle sich die Islamische Gemeinschaft des Kosovo über das Problem des wachsenden religiösen Extremismus bei einem Teil der Albaner im Kosovo Sorgen machen. Wie "Pro Oriente" berichtete, nährten jüngste Vorfälle Ängste in der serbisch-orthodoxen Bevölkerung des Kosovo. So seien frühere serbische Bewohner von Djakovica, die von den UCK-Milizionären 1999 vertrieben wurden, am 6. Jänner gehindert worden, Weihnachten in der orthodoxen Kirche der Stadt zu feiern. Die Vertriebenen seien mit zwei Autobussen unterwegs gewesen, und die kosovarische Polizei habe sie daran gehinderte, in die Stadt einzufahren, weil sich vor der Kirche eine größere Demonstration von albanischen Radikalen versammelt habe. Die Kirche wurde 2004 von radikalen Albanern niedergebrannt und 2010 wieder aufgebaut. Von den einstigen serbischen Bewohnern der Stadt konnte bisher kein einziger zurückkehren. Viele "serbische" Häuser wurden zerstört.
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